Stechelberg, ein idyllisches Dorf im hinteren Lauterbrunnental, wurde vermutlich erstmals von Menschen entdeckt, die das Lauterbrunnental durchstreiften, um geeignete Weideflächen für ihre Herden zu finden. Schon im Mittelalter suchten Bauern aus den umliegenden Gebirgstälern nach fruchtbarem Land, und das Tal bot aufgrund seiner reichen Wasserquellen und fruchtbaren Böden ideale Bedingungen für die Viehzucht. Die ersten Siedler erkannten das Potenzial des Tals und begannen, das Gebiet für ihre Alpwirtschaft zu nutzen.
Im 18. Jahrhundert taucht Stechelberg dann erstmals als „am Stächelbärg“ auf, was sich vom mittelhochdeutschen „stechel“ ableitet – ein Hinweis auf die steilen, markanten Hänge, die das Tal umgeben. Diese steilen Hänge machten den Zugang zunächst schwierig, doch mit der Zeit begann man, das Land zu kultivieren und die Alpwirtschaft auszubauen. Die Entdeckung und Besiedlung von Stechelberg war damit ein langsamer Prozess, der sich über Jahrhunderte erstreckte, da die Region aufgrund ihrer geographischen Lage abseits der großen Handelsstraßen und weit entfernt von größeren Siedlungen zunächst nur eine geringe Bedeutung hatte.
Im 19. Jahrhundert nahm die Bedeutung Stechelbergs jedoch zu, als das Lauterbrunnental und die umliegenden Gebirgsmassive zunehmend von Alpinisten und Reisenden entdeckt wurden. Diese Entdeckungen waren eng mit der Entwicklung des Alpinismus verbunden, und Stechelberg, als eines der letzten bewohnten Täler des Lauterbrunnentals, wurde zu einem wichtigen Ausgangspunkt für Bergtouren, was das Dorf in den Blickpunkt der Touristen rückte.
Heute ist Stechelberg ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber, Wanderer und Geschichtsinteressierte, die in die Tradition des Tals eintauchen und gleichzeitig die unberührte Schönheit der Natur genießen möchten.